Samstag, 10 Januar 2015 09:42

Futtermittelallergie? Auf jeden Fall "Das große Kratzen"

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Futtermittelallergien werden bei uns Hunden relativ häufig vermutet. Alerdings ist es schwierig, eine echte Futterallergie zuverlässig nachzweisen. Die Futtermittelallergie ist nach der atopischen Dermatitis und der Flohbiss-Allergie die dritthäufigste Alergie bei Hunden. Etwa zehn bis fünfzehn Prozent der allergischen Hunde leiden an einer Futterallergie.

Lea Wald

Aber warum erzähle ich euch heute von diesem Thema? Naja bei mir hat "das große Kratzen und Schütteln" Einzug gehalten. Darum habe ich mich auch etwas länger nicht bei euch gemeldet. Wir also Frauchen und ich sind momentan stark damit beschäftigt herauszufinden warum ich immer so rote Pfoten habe, ständig die Ohren schüttle und kratze - naja und ob als das noch nicht reicht kratze, lecke, kaue reibe und beisse ich im Moment von Kopf bis Schwanzspitze an mir herum. Blöd das ich meinem Frauchen nicht einfach sagen kann wo im Moment die "Pfote" bei mir drückt.

Naja aber nun mal zurück zum Thema: Reaktionen auf Futter können immunbedingt (Allergien im eigentlichen Sinn) oder nicht-immundbedingt (Futtermittelintolleranz) sein. Dabei ist die Futtermittelallergie eine Form der Futtermittlunverträglichkeit, bei der es zu einer abnormen immunologischen Reaktion, einer Allergie, kommt. Futtermittelalergie und -intoleranzen sind klinisch nicht voneinander zu unterscheiden. Nicht selten tritt die Erkrankung auch auf, wenn der Hund bereits seit langer Zeit das gleiche Futter erhält. Nur selten tritt eine Futtermittelallergie unmittelbar nach einem Futterwechsel auf. In einer Untersuchung konnte gar gezeigt werden, dass gut zwei Drittel der futterallergischen Hunde bereits seit mehr als zwei Jahren das gleiche Futter bekamen.

Welches sind die häufigsten Allergene?

Allergene, die Futtermittelallergien auslösen, sind fast ausschließlich Proteine (Eiweisse) oder Proteinverbindungen (Glycoproteine), in selten Fällen Kohlenhydrate (Zucker). Allergien auf Konservierungsstoffe kommen nur in den seltensten Fällen vor. Prinzipiell kann jedes Eiweiss im Futter zu einer allergischen Reaktion führen. Je häufiger es aufgenommen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung und einer - oft erst nach Jahren - auftretenden allergischen Reaktion. Hunde jeder Altersklasse können eine Futtermittelalergie entwicklen - selbst auf Futter, das sie seit Jahren fressen.

Was sind "typische Symptome"?

Das Immunsystem kennt verschiedene Arten der Überempfindlichkeit. Der menschliche Körper reagiert bei den meisten Lebensmittelallergien sofort (= Reaktion vom Soforttyp), dass heisst, die Sympome treten innerhalb weniger Minuten nach der Lebensmittelaufnahme auf. Beim Hund sind Soforttyp-Reaktionen eher selten. Die meisten Futtermittelallergiker zeigen eine Reaktion vom Spättyp, dass heisst, die Symptome treten in der Regel erst einige Stunden oder Tage nach der Aufnahme des Futtermittels auf. Entsprechend ist es schwierig bei unseren "Haustieren"die Diagnose Futtermittelallergie zu stellen. Typischerweise ist die Futtermittelallergie eine nicht-saisonale Erkrankung, die sich klinisch als reines Hautproblem, als chronisches Magendarmproblem (Erbrechen, Durchfall, loser Kot, erhöhte Kotabsatzfrequenzen), als chronisch-rezidivierende Ohrenentzündung oder gar als eine Kombination aus diesen drei äussert. Falls nur Haut- und/oder Ohrensymptome vorhanden sind (wie bei uns), kann die Futtermittelallergie klinisch nicht von der atopischen Dermatitis (Hausstaubmilben, Pollen- oder Pilzsporenallergie) unterschieden werden.

Das heisst: analog der Tiere mit atopischer Dermatitis zeigen auch Tiere mit Futterallergie Sympotme wie Kratzen, Lecken, Kauen, Reiben und Beissen. Die Hautveränderungen treten an Pfoten, Gesicht Ohren, Armbeugen und Bauch auf.

leas rote pfoten

Der chronische Juckreiz kann zu Haarausfall, sowie geröteter offener und verdickter Haut führen. Auch Ohrenentzündungen werden bei Futtermittelallergikern - wovon wir sehr häufig betroffen sind - diagnostiziert, und nicht selten sind chronische Ohrenentzündungen das einzige Symptom für einer Futtermittelallergie.

Wie wird deine Diagnose gestellt?

Für die Diagnose einer Futtermittelallergie müssen zuerst Hauterkrankungen wie z.B. Milben, Pilzinfektionen und andere Parasiten (wie Flöhe) ausgeschlossen werden. Die definitive Diagnose einer Futtermittelallergie kann nur mittels strikter Ausschlussdität über eine Zeit von 8 - 12 Wochen und anschließender Provokation mit dem alten Futtermittel gestellt werden. (Wir befinden uns im Moment in der Phase der Auschlussdität).


Wieso nicht ein Blut- bzw. Allergietest - wie beim Menschen?

Einige Labore beiten Bluttests zur Bestimmung von Futtermittelallergien bei Hund und Katze an. Diese Tests sind bis heute leider ungenau und sehr unzuverlässig. Auch Hauttests könnnen beim Hund zur Diagnose einer Futtermittelallergie nicht angewendet werden. Für eine sichere Diagnose bleibt deshalb nur die Auschlussdiät.

Wie wir das Thema Ausschlussdiät "angegriffen" haben und welche Stolpersteine uns hier in den Weg gelegt wurden könnt Ihr im nächsten Blog-Beitrag lesen.

 

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